Titel:
Protection of Wild Pollinators in Risk Assessment and Management of Plant Protection Products
Autoren:
Renja Bereswill1, Sarah Betz1,Carsten Brühl2,3, Michael Meller1, Jan Philip Nickel1, Dirk Süßenbach4, Christopher John Topping5, Philipp Uhl3
1 ecotox consult - Dr. Michael Meller - ecotoxicological consulting service, donnersbergweg 1, D-67059 ludwigshafen am rhein, Germany
2 Ecoco GbR, Mainzer Str. 23, 76199 Karlsruhe, Germany
3 Institute for Environmental Sciences, University of Koblenz-Landau, Im Fort 7, 76829 Landau, Germany
4 Umweltbundesamt, Fachgebiet IV 1.3 – Pflanzenschutzmittel, Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau, Germany
5 Aarhus University, Department of Bioscience, Grenåvej 14, 8410 Rønde, Denmark
Jahr:
2016
Bibl. Angaben:
Poster zur Jahrestagung der SETAC GLB und der GDCh FG Umweltchemie und Ökotoxikologie, Tübingen, Deutschland, 5.-8. September 2016.
Stichwörter:
Wildbestäuber, bestäubende Insekten, Pflanzenschutzmittel, Pestizide, Risikobewertung, Risikomanagement, Risikominderungsmaßnahmen
Zusammenfassung
Neueste Untersuchungen zum Thema Biodiversität in Agrarlandschaften deuten darauf hin, dass wildbestäubende Insekten (insbesondere Wildbienen und Schmetterlinge) momentan nicht ausreichend vor potentiellen Effekten durch Pflanzenschutzmittel geschützt werden. Dies könnte das Ergebnis von Unsicherheiten in der aktuellen Risikobewertung und Risikomanagement Praxis für Pflanzenschutzmittel sein. Zum Beispiel werden derzeit in der Risikobewertung nur Honigbienen als Stellvertreterart für alle Bienenarten getestet. Während andere Bestäuberspezies in der Risikobewertung von Pflanzenschutzmittel nicht berücksichtigt werden. Zudem wird die räumliche Dynamik von mobilen Arthropoden (wie zum Beispiel Wildbestäubern), die sich zwischen Nicht-Zielflächen (z.B. Pufferstreifen) und Zielflächen (Acker) bewegen, nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in 2015 eine Scientific Opinion veröffentlicht, welche den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln für Nichtzielarthropoden (NTA) adressiert. Die Erstellung eines entsprechenden neuen EFSA Guidance Dokument ist für das Jahr 2017 geplant.
Das Ziel des vom Umweltbundesamt finanzierten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FKZ: 3715 64 409 0) ist die Erarbeitung einer Grundlage für die Revision des aktuellen Risikobewertungs und Risikomanagements Schemas zum Schutzes von Wildbestäuber vor Effekten durch Pflanzenschutzmitteln. Hierzu werden derzeit existierende Richtlinien zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln gegenüber Nichtzielarthropoden und Bienen auf Defizite im Hinblick auf den Schutz der Wildbestäuber überprüft. Darüber hinaus werden Daten zur Ökologie, Exposition und toxikologischen Sensitivität von Wildbestäubern gesammelt. Auf diesen Daten sollen ökologisch tolerierbare Grenzwerte abgeleitet werden und die relative Sensitivität der verschiedenen Wildbestäubergruppen in kulturspezifischen Landschaftsszenarien ermittelt werden. Darauf aufbauend sollen Kriterien für die Risikobewertung von wildbestäubenden Insekten, wie auch Vorschläge zur Verbesserung von potentiellen Risikomanagementmaßnahmen entwickelt werden. Dieses Poster stellt Informationen über den regulatorischen Hintergrund und die Projektziele sowie erste Ergebnisse zu Risikomanagementmaßnahmen, und ihrem Potential Wildbestäuber gegenüber durch Pflanzenschutzmittel verursachte Effekte zu schützen, dar.