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Kurzzeit-Toxizität von Lindan, Hexachlorbenzol und Kupfersulfat auf Schlammröhrenwürmer (Tubificidae, Oligochaeta) in künstlichen Medien

Titel:

Short-term Toxicity of Lindane, Hexachlorobenzene and Copper Sulfate to Tubificid Sludgeworms (Oligochaeta) in Artificial Media.

Autoren:

Michael Meller, Philipp Egeler, Jörg Römbke, Hans Schallnass, Roland Nagel & Bruno Streit

Jahr:

1998

Bibl. Angaben:

Ecotoxicology and Environmental Safety, Volume 39, Issue 1, January 1998, Pages 10-20

Stichwörter:

Toxizität, künstliches Sediment, aquatische Oligochaeta, Tubificidae, Tubifex tubifex (Müller), Limnodrilus hoffmeisteri (Claparède), Autotomie, Sedimentmeidung, Grabaktivität, Lindan (gamma-Hexachlorcyclohexan, HCH), Hexachlorbenzol (HCB), Kupfer(II)sulfat (CuSO4)

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Zusammenfassung (aus dem Englischen übersetzte Version)

Die Toxizität von Lindan, Hexachlorbenzol und Kupfersulfat auf die Schlammröhrenwürmer Tubifex tubifex und Limnodrilus hoffmeisteri wurde mit Hilfe eines 72h-Kurzzeit-Toxizitätstests bestimmt. Als einfach, schnell und kostengünstig durchzuführender Kurzzeittest erlaubte das Testsystem die Erfassung subletaler Effekte und somit eine Bewertung der toxischen Wirkung von sedimentgebundenen Chemikalien auf benthische Organismen über die akute Mortalität hinaus. Als Testsubstrat wurde ein künstliches Sediment basierend auf dem  künstlichen Boden nach OECD Richtlinie Nr. 207 eingesetzt. Die Ergebnisse der Experimente bestätigten die weitverbreitete Meinung, dass aquatische Oligochaeten sehr tolerant gegenüber chemikalienbedingten letalen Effekten sind. Allerdings konnten subletale Effekte beobachtet werden, die um Größenordnungen sensitiver waren als die letalen Wirkungen. So wurden für - gegenüber Lindan kontaminiertem Sediment exponierten - T. tubifex EC50 Werte für die subletalen Endpunkte Autotomie (172 mg/kg Sediment TG) und Sedimentmeidung (217 mg/kg) bestimmt, die mehr als den Faktor fünf niedriger als die LC50 Werte (>1000 mg/kg) waren. Die NOEC Werte für die Grabaktivität der Würmer im Sediment waren sogar um mehr als den Faktor 125 niedriger als die LC50. Subletale Effekte (z.B. eine Reduktion der Grabaktivität) können sich mittelfristig - über die Wirkung auf den einzelnen Organismus hinaus - auf die Populationsdynamik von Tubificiden auswirken und damit eine Änderung der Zusammensetzung der benthischen Lebensgemeinschaft zur Folge haben.

Es konnte gezeigt werden, dass Tubificiden nützliche Testorganismen für die ökotoxikologische Bewertung des Gefährdungspotentials von Chemikalien im Kompartiment Sediment sind.

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